Freitag, 19. Juni
Am späten Abend erreichten wir den Parkplatz des Fähranlegers in Travemünde. Nachdem wir die Parkgebühr bezahlt hatten fuhren wir auf den uns zugewiesenen Platz und verbrachten hier die Nacht.
Tageskilometer: 267
 

Samstag, 20. Juni
Am frühen Morgen reihten wir uns in die Schlange der wartenden Autos ein. Die “Peter Pan” lag schon bereit und wir konnten an Bord fahren. Beim Frühstück im Restaurant beobachteten wir das Auslaufen der Fähre. Um 14.30 Uhr legte die „Peter Pan“ in Trelleborg an und wir verließen die Fähre. Auf der E 22 fuhren wir bis Malmö, von dort auf der E6/E20 nach Helsingborg. Dort ging es weiter auf der E4 Richtung Stockholm. In Jönköping verließen wir die Schnellstraße und fuhren entlang des Vättern nach Habo. Wir wurden schon von unseren Freunden erwartet. Nach der Begrüßung und Austausch von Neuigkeiten hockten wir in der gemütlichen Küche zusammen und besprachen unsere Reisepläne.
Tageskilometer: 360

Sonntag, 21. Juni
Am späten Vormittag brachen wir bei strahlendem Sonnenschein zu unserer Nordtour auf. Die Fahrt ging über Mullsjö und Skövde nach Mariestad am Vänern, dem größten See Schwedens. Von Mariestad aus fuhren wir weiter am Vänern entlang. Zur Mittagszeit erreichten wir Sjötorp, direkt an der Götakanalmündung in den Vänern. Hier befinden sich zwei Schleusen. Wir gingen an den Schleusen spazieren und sahen den Segel- und Motorbooten beim Schleusen zu. Unser Mittagsmahl bestand aus vor Ort gekauftem frisch geräuchertem Fisch und Kartoffelsalat.

Dann ging es weiter am Vänern entlang bis Kristinehamn. Dort ging es weiter auf der 64 über Storfors, Filipstad und Lesjöfors bis Vansbro, wo wir die 71 erreichten und in Richtung Borlänge weiter fuhren. Unseren Übernachtungsplatz fanden wir einem schmalen, recht abenteuerlichen Weg folgend, auf einer kleinen Waldlichtung am Västerdalelven.
Tageskilometer: 397

 
 
Montag, 22 Juni
Heute Morgen war es bewölkt und frisch. Wir verließen unseren schönen, ruhigen Übernachtungsplatz, fuhren auf dem abenteuerlichen Weg zurück und setzten unsere Fahrt auf der 71 Richtung Borlänge fort. Bei Djormo bogen wir links ab auf die 70, die uns zum Siljan führte. Wir erreichten Tällberg am Siljan und legten eine Kaffeepause ein. Nach der Stärkung spazierten wir durch diesen hübschen Ort. Dann fuhren wir noch ein Stück am Siljan entlang bis Rättvik. Hier fuhren wir zur 301, der wir bis Furudal folgten. Dort bogen wir ab auf die 296. In Kårböle mussten wir einen kleinen Schlenker auf die 84 in Kauf nehmen, bis wir wieder die 296 erreichten.
 
Zwischen Storåströmmen und Flor sahen wir wieder einen Weg, der in ein Waldstück führte. Diesem folgend fanden wir unseren heutigen Übernachtungsplatz auf einer Waldlichtung am Ljusnan.
Tageskilometer: 270

Dienstag, 23. Juni
Es war sehr kalt als wir uns an den Frühstückstisch setzten, regnete jedoch nicht und ab und zu wagte sich die Sonne ein wenig hervor. Wir fuhren ein kurzes Stück weiter auf der 296 und bogen dann rechts ab auf die 45 (Inlandsvägen) in Richtung Östersund. Die 45 führt ein Stück an den Ausläufern des Storsjön entlang. Direkt an einem der Ausläufer dieses Sees legten wir auf dem Parkplatz der Kirche von Lockne eine Kaffeepause ein. Danach besichtigten wir die hübsche Kirche. Anschließend ging es weiter bis Brunflo, wo wir die 45 verließen und weiter auf der E14 nach Östersund fuhren. Die Männer besorgten eine Straßenkarte von Nordschweden, während wir Frauen den nötigen Proviant einkauften. Dann fuhren wir direkt zum Campingplatz von Östersund. Bei unserer Ankunft auf dem Campingplatz wurden wir von einem Reporter der hiesigen „Läns-Zeitung“ angesprochen. Es folgte ein Interview, das von unseren Freunden geführt wurde, denn wir sprechen leider kein Schwedisch. Es wurden auch einige Bilder von uns gemacht.
Tageskilometer: 454

 
Mittwoch, 24. Juni
Der heutige Tag war der Besichtigung des Jamtli Historienland gewidmet. In dem großen Haus ist die Tierwelt des Nordens zu sehen: Ausgestopft in Lebensgröße und in ihrer natürlichen Umgebung dargestellt. Funde aus alter Zeit sind zu bewundern und man gewinnt einen Einblick von der Lebensweise der Samen. Außerdem wird das Leben der ersten schwedischen Siedler in dieser Gegend dokumentiert. Auch eine Szene aus der Steinzeit ist dargestellt. Es gibt enorm viel zusehen, so dass man für das Haus schon fast einen Tag einkalkulieren müsste. Dem Museum angeschlossen ist ein großes Freigelände. Das Freilichtmuseum ist in verschiedene Jahrhunderte eingeteilt mit Häusern in den entsprechenden Baustilen und dazu passenden Einrichtungen. Das Jamtli ist ein "lebendiges" Freilichtmuseum. In jeder Epoche gehen in den Sommermonaten Menschen ihrer den Museumshäusern angepassten Arbeit nach. Man hat das Gefühl in eine andere Welt zu kommen. Uns begegnete ein Wanderbursche, der uns erzählte, dass nächste Woche Kaiser Wilhelm zu Besuch käme. Dann trafen wir einen Offizier zu Pferde in einer Uniform aus dem 18. Jahrhundert. Wir erreichten den Marktplatz aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert und suchten einen Kramladen aus dieser Epoche auf. Stiefel hängen von der Decke herab, Haushaltsgerät, Schmuck, Sanitärartikel und vieles mehr liegt oder hängt dort nebeneinander. Viele dieser nostalgischen Gegenstände kann man kaufen. Bonbons und Süßigkeiten werden aus großen Gläsern in selbstgedrehten Papiertüten verkauft. Wir fühlten uns sehr wohl in diesem Laden. Wir kamen zu einer Holzfällerhütte. Darin befand sich in der Mitte eine große offene Feuerstelle. Ein „Holzfäller“ bereitete darauf in einer Eisenpfanne Pfannkuchen zu, die aus einem zähen Mehl-/Wasserteig bestanden. In der Pfanne wurden in heißem Leinöl Speckwürfel kross gebraten, dann kam der Teig darüber. War der Speck-Pfannkuchen fertig wurde dieser von einem anderen „Holzfäller“ aufgeschnitten und an die Besucher verteilt. Die Pfannkuchen sind eine nahrhafte und preiswerte Speise für die schwerarbeitenden Holzfäller gewesen; uns schmeckten sie gut. In einem Bauernhaus, das im Stil der 1940er Jahre eingerichtet ist, durften wir selbstgebackene harte, süße Kekse mit Marmelade probieren. Die „Hausfrau“ war gerade dabei, neue Kekse zu backen. Später beobachteten wir „Sennerinnen“ beim Buttern und Käsen. Sie ließen uns von ihrer Dickmilch probieren und gaben uns eine Kostprobe von dem ausgezeichneten, für Jämtland typischen, Streichkäse. Auf unserem weiteren Rundgang durch das Historienland kamen wir zu einem sehr großen Anwesen. Wir erfuhren, dass dieser Hof einem reichen Bauern gehört hat, der gleichzeitig Vogt für einen großen Distrikt war. Der Hof ist das älteste Gebäude im Freilichtmuseum. Wir verbrachten einen wunderschönen Tag im Jamtli. Ein Tag ist viel zu wenig, um alles zu sehen. Wir fuhren müde aber zufrieden zurück zum Campingplatz. Da das Wetter sehr schön war, grillten wir am Abend. Bis nach Mitternacht saßen wir draußen und planten unsere morgige Route und es war noch immer fast taghell. Es ist schon etwas merkwürdig, wenn es einfach nicht dunkel werden will. In der nächsten Zeit werden wir dies jeden Tag erleben.


Donnerstag, 25. Juni
Die Sonne schien und nur einige weiße Wölkchen zogen am Himmel entlang. Nach dem Frühstück kauften wir die „Läns-Zeitung“, denn wir waren neugierig, ob wir darin erwähnt wurden. Wir wurden! Wir verließen den Campingplatz von Östersund bei schönstem Sonnenschein, warfen noch einen letzten Blick auf den Storsjön und die in der Ferne schimmernden schneebedeckten Berge. Weiter ging es auf der E45. Wir überquerten den breiten Indalsälven und fuhren wieder an vielen kleinen Seen vorbei. Wir erreichten Strömsund am See Russfjärde (gehört zum Faxälven) und Ströms Vattudal. Gleich hinter der Brücke über den Ströms Vattudal befindet sich der kleine Hembygdsgård. Hier steht die übergroße Figur des des Riesen Jorm aus dem Kinderfilm „Dunderklumpen“. Nach einem kleinen Rundgang durch den Hembygdsgård fuhren wir weiter auf der E45 über Hoting, Dorotea und Vilhelmina. Auf dem Rastplatz Meselefors (an der E45, zwischen Dorotea und Vilhelmina) hielten wir an, um Kaffee zu trinken. Es war ein sehr hübscher Parkplatz direkt an einem kleinen See, der zum Ångermanälven gehört.
Wir waren gerade fertig mit Kaffee trinken, als die ersten Regentropfen fielen. Unsere Weiterfahrt war nun darauf ausgerichtet, einen Übernachtungsplatz zu finden. Nach einiger Zeit sahen wir ein Schild, das uns zum Nybyggarland führte. Nybyggarland entpuppte sich als ein großes Blockhaus mit Restaurant und Souvenir-Laden. Uns wurde ein Platz etwas hinter dem Haus zugewiesen, direkt am Umeälven. Hier konnten wir sehr gut stehen.
Tageskilometer: 299


Freitag, 26. Juni
Der Tag begann grau und trüb. Nach dem Frühstück gingen wir in den Souvenirladen im Nybyggarland und kauften einige Andenken ein. Es wurden wirklich sehr schöne Handarbeiten, Schmuck, Bekleidung, Lederwaren oder Keramik angeboten. Es gefiel uns alles sehr gut. Wir erstanden einige Kleinigkeiten; dann brachen wir auf und fuhren nach Storuman. In Storuman war Markttag. Auf diesem Markt gab es alles, aber auch wirklich alles: Lebensmittel, Geschirr, Waschmaschinen, Bekleidung, WC-Becken, Handtaschen, Süßigkeiten, Souvenirs und vieles mehr. Nachdem wir den Vormittag auf dem interessanten Markt verbummelt hatten, verließen wir Storuman und fuhren weiter auf der E12, dem Blå Vägen (Blauer Weg) nach Norwegen. Die Straße folgt dem Verlauf des Umeälv, der sich des Öfteren auf Seegröße verbreitert.



 
Die Straße ließ sich sehr gut befahren und war landschaftlich wunderschön. Bei Slussfors hielten wir kurz an, und staunten über die Strömung des Umeälv. Weiße Schaumkronen bildend schoss der Fluss dahin, um sich kurz hinter der Brücke ruhig zu einem See zu erweitern. Kurz vor der Reichsgrenze nach Norwegen hatten wir unser erstes Zusammentreffen mit Rentieren. Ein ganzes Rudel graste am Straßenrand und einige spazierten in aller Ruhe über die Straße.




Die Straße stieg nun immer höher an und teilweise lagen am Straßenrand noch verharschte Schneefelder. Ab und zu wagte sich nun auch die Sonne durch die Wolkendecke. Ehe wir uns versahen, befanden wir uns auf norwegischem Boden. Wir fuhren direkt nach Mo i Rana am Ranafjord. Der Campingplatz von Mo i Rana gefiel uns nicht. Wir verließen Mo i Rana und fuhren immer am Fjord entlang dem Meer entgegen. In engen Serpentinen stieg die Straße immer höher an und wir drangen in eine grandiose Bergwelt ein. Unten in der Tiefe glitzerte der Ranafjord und auf den umliegenden Bergen lag eine leichte Schneedecke. Es war phantastisch.




Allerdings hatten wir uns in der Entfernung zum Campingplatz am Ende des Ranafjords etwas verschätzt, denn wir fuhren fast 70 km am Fjord entlang, bis wir den Campingplatz in Nesna erreichten. Nach dem Abendessen unternahmen wir einen längeren Spaziergang am Strand entlang zum Hafen. Es war schon sehr spät und wunderschön. Die Sonne verschwand langsam hinter den Inseln im Meer, aber sie ging nicht richtig unter.
Tageskilometer: 340




Samstag, 27. Juni

Vom gestrigen schönen Wetter ist nichts mehr geblieben. Der Himmel bestand aus einer einzigen dicken, grauen Wolkendecke. Nach dem Frühstück verließen wir den Campingplatz in Nesna und fuhren den Weg am Fjord wieder zurück nach Mo i Rana. Dort ging es auf die E6 in Richtung Polarkreis/Narvik. In Krokstrand, ca. 18 km vor dem Polarkreis, legten wir eine Kaffeepause ein. Inzwischen war es etwas wärmer geworden und die Sonne versuchte ab und zu durch die Wolken zu dringen, was ihr jedoch noch nicht so richtig gelang. Nach unserer Kaffeepause strebten wir unaufhaltsam dem Polarkreis zu. Die Landschaft wurde karger und felsiger. Die Temperatur sank rapide ab. Endlich erreichten wir den Parkplatz am Polarkreis-Center. Wir zogen uns warm an, denn es war stark windig und 9°! kalt. Wir bestiegen die Anhöhe und sahen uns um. Die ganze Fläche war mit kleinen und größeren Steinpyramiden und -türmchen ausgefüllt. Einige Erbauer hatten ihren Namen und das Datum ihres Besuches eingeritzt oder darauf geschrieben. Wir haben keine Pyramide gebaut, aber an einer kleinen freien Stelle legten wir ein paar Steine hin. Auf den Bergen ringsherum lag noch Schnee. Die Vegetation ist sehr karg. Nur abgehärtete Moose gedeihen hier, sie standen gerade in Blüte und es sah sehr hübsch aus.


Nachdem wir im Restaurant Kaffee getrunken hatten, stöberten wir noch kurz durch den Souvenirladen. Dann verließen wir den Polarkreis auf der E6 und fuhren noch ein Stück in nördlicher Richtung. Dabei passierten wir die höchste Stelle der Straße (692 m). Kurz vor Storjord bogen wir ab auf die 77 in Richtung Schweden. Die Straße führte in waghalsigen Serpentinen die Berge hinauf und wieder hinunter. Oft sahen wir große und kleinere Wasserfälle die Berghänge hinunterstürzen. Wir waren von dieser herrlichen Landschaft sehr beeindruckt. Ganz übergangslos waren wir wieder in Schweden und somit auf der 95 (Silvervägen), die nach Arjeplog führt. Auch auf dieser Straße erwarteten uns wieder eine beeindruckende Bergwelt und viel Wasser.
Wir waren noch nicht lange wieder in Schweden, als wir einen Parkplatz anfuhren. Rechts von der Straße lag ein großer See, der noch total zugefroren war. Hinter dem Parkplatz führt ein Weg in die Landschaft hinaus, die noch mit großen Schneefeldern bedeckt war. Wir gingen ein Stück des Weges und über eine Brücke, die einen kleinen wild rauschenden Bach überspannte. Auf einer kleinen Anhöhe fanden wir einen Grillplatz, der noch teilweise mit Schnee bedeckt war. Da war natürlich eine kleine Schneeballschlacht angesagt. Es kommt ja nicht alle Tage vor, dass man mitten im Sommer noch so viel Schnee findet.
 
 
Wir fuhren weiter und fanden schließlich einen Übernachtungsplatz auf einem hübsch gelegenen Rastplatz an der 95 (Silverwägen). Dort standen bereits zwei Wohnwagengespanne aus Ostdeutschland. Der Rastplatz hat eine Feuerstelle und einige Tische und Bänke.
Die Bewohner der Wohnwagen hatten bereits ein Feuer entfacht, um die Mücken abzuhalten. Da das Wetter wieder recht schön war, setzten wir uns nach draußen zu den beiden ostdeutschen Ehepaaren ans Feuer und verbrachten einen netten Abend miteinander.
Tageskilometer: 237















Sonntag, 28. Juni

Heute konnten wir im Freien frühstücken, denn das Wetter war schön und die Mücken ließen uns etwas in Ruhe. Wir verließen unseren Übernachtungsplatz bei strahlendem Sonnenschein und 21°. Weiter ging es auf der 95 in südlicher Richtung und damit wieder dem Polarkreis zu. Wir passierten den Polarkreis in der Nähe von Vuoggatjålme. Hier gab es kaum Touristen. In einem kleinen Blockhaus kann man einige Andenken und Karten kaufen. Kein Gedanke von dem Trubel, der am norwegischen Polarkreis herrscht. Wir fuhren weiter durch eine freundliche Mittelgebirgslandschaft und erreichten Arjeplog. Dort wollten wir uns die Kirche ansehen. Doch leider kamen wir nicht hinein, weil gerade ein Konzert stattfand. Durch die offene Tür konnten wir ein wenig von der schönen Inneneinrichtung dieser Kirche erspähen. Dann sahen wir uns das kleine, aber höchst interessante Silbermuseum an. Dieses Museum hatte der Landarzt und Schriftsteller Einar Wallquist einst eingerichtet. Wir konnten Silberschmuck der Samen bewundern und bekamen einen Eindruck von der Einrichtung und dem Hausrat der ersten schwedischen Siedler in Lappland.
Anschließend fuhren wir noch ein gutes Stück auf der 95 in südlicher Richtung und bogen dann ab auf die E45 nach Arvidsjaur. Dort spazierten wir durch „Lappstaden“, Schwedens älteste erhaltene „Kirchstadt“ mit hölzernen Wohn- und Speicherhäusern aus dem 18. Jahrhundert. Diese Hütten wurden von den Samen nur zum Kirchgang bewohnt. Denn immerhin hatten die meisten Bewohner Lapplands einen sehr weiten Weg zur Kirche, der nicht mal eben an einem Tag bewältigt werden konnte.
An einem kleinen See in der Nähe von Moskosel, an der E45, fanden wir unseren Übernachtungsplatz. Der kleine Platz wurde im Laufe des Abends sehr voll. Das Wetter war sehr schön und wir konnten unser Abendessen direkt am See einnehmen. Allerdings waren die Mücken wieder eine arge Plage.
Tageskilometer: 234
 
 
 Montag, 29. Juni
Unser Weg führte uns heute weiter auf der E45 nach Jokkmokk, jenseits des Polarkreises. Auf dem Rastplatz Moskosel am Malmesjaure legten wir eine kurze Pause ein, um uns den großen Strom anzusehen. Wir passierten den Polarkreis nun zum dritten Mal, diesmal in der Nähe von Jokkmokk, bei herrlichem Wetter (23°). Aber auch hier war nicht so viel Rummel wie in Norwegen. Während wir dort Kaffee tranken, setzte ein starker Gewitterregen ein und es kühlte sich auf 18° ab. Doch zum Glück hielt der Regen nicht lange an.

 
Wir erreichten Jokkmokk, das Hauptzentrum der Samen. Hier sahen wir uns die beiden hübschen Kirchen an. Nach unserem Rundgang im Samenmuseum verließen wir Jokkmokk und fuhren weiter auf der E45 in Richtung Gällivare. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz fuhren wir kurz vor der Stadt auf den Berg Dundret (821 m). Wir parkten direkt unterhalb der beiden Sendemasten. Bei klarem Wetter hat man von hier aus eine wunderbare Sicht auf die Stadt Gällivare und die Umgebung, doch heute war es leider zu dunstig dafür. Außerdem war es ganz schön frisch hier oben (11,5°). Trotz der Kühle und des Windes wurden wir von vielen Mücken umschwärmt. Bald setzte ein starker Regen ein und wir hofften, dass die Mückeninvasion damit ein Ende hatte.
Tageskilometer: 227














 
Dienstag, 30. Juni
Es hatte aufgehört zu regnen, aber als Uwe die Vorhänge von den Fenstern im Fahrerhaus beiseiteschob, musste er tüchtig Frühsport treiben. Die ganze innere Fensterfront war schwarz vor Mücken, die sich nun in ihrer Nachtruhe gestört fühlten und uns um die Ohren surrten. Aus der Mückenjagd ging Uwe Sieger hervor und wir konnten endlich frühstücken. Danach unternahmen wir einen kurzen Spaziergang auf den höchsten Punkt des Dundret, um einen Blick ins Tal zu werfen. Doch trotz starkem Wind wurden wir von abertausend Mücken angegriffen, so dass wir schnellstens Reißaus nahmen. Wir verließen den Dundret wieder auf der schmalen Straße und erreichten die E45, die uns direkt nach Gällivare führte. Wir unternahmen einen kleinen Stadtrundgang. Danach verließen wir Gällivare und erreichten bald die E10, auf der wir wieder Richtung Süden fuhren. Auf dem schönen Rastplatz Lansjärv an der E10 hielten wir unsere Kaffeerast, bunkerten Frischwasser und entsorgten die Toiletten. Anschließend ging es weiter und am frühen Abend passierten wir zum vierten und letzten Mal den Polarkreis. Auf der E10 weiterfahrend erreichten wir den kleinen Ort Töre, schon fast an der Ostseeküste gelegen. An der Kirche fanden wir einen ruhigen Übernachtungsplatz. Das Wetter war herrlich und nach dem Abendessen unternahmen wir einen kleinen Spaziergang durch den Ort.
Tageskilometer: 215
 

Mittwoch, 1. Juli
Während unseres Frühstücks war das Wetter noch sehr schön. Aber es dauerte gar nicht lange, da zogen dicke Wolken auf und bei strömendem Regen verließen wir den Kirchplatz in Töre. Wir fuhren weiter auf der E4, der Küstenstraße. Unser Ziel war Gammelstad, das alte Luleå. Als im 17. Jahrhundert der Hafen von Luleå durch die Landhebung nicht mehr anzulaufen war, wurde die Stadt an ihrem heutigen Platz neu gebaut. Im 14. Jahrhundert wurde die Steinkirche gebaut und rund um die Kirche entstand ein Kirchdorf. Die Kirchengemeinde umfasste damals beinahe ganz Norrbotten. Gammelstad gehört zum Weltkulturerbe. Wir kamen dort bei schönem Wetter an. Als erstes unternahmen wir eine Kutschfahrt durch die alte Stadt. Nach dem Kaffeetrinken nahmen wir zu Fuß an einer deutschsprachigen Führung teil. Nach Beendigung des Rundganges besichtigten wir noch die schöne Kirche.

 

Dem Kirchdorf ist ein Freilichtmuseum (Hägnan) angeschlossen, das wir uns anschließend ansahen. Wir hatten unseren Rundgang kaum beendet, als wir uns auch schon beeilen mussten, um noch trocken unsere Womos zu erreichen.

 
Zum Übernachten fuhren wir auf den Campingplatz von Luleå.
Tageskilometer: 78
 

Donnerstag, 2. Juli
Wir verließen den Campingplatz in Luleå und fuhren wieder auf der E4 an der Küste entlang Richtung Süden. Für unsere Mittagsrast fanden wir einen alten Speicher, der in eine sehr hübsche Cafeteria umgebaut worden war. Man kann dort gemütlich sitzen. Anschließend ging es weiter auf der Küstenstraße. Kurz vor Umeå fuhren wir in ein dickes Gewitter. Doch am frühen Nachmittag hörte es wieder auf zu regnen. In dem kleinen Ort Örnsköldsvik legten wir eine kleine Pause ein, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Am späten Nachmittag fuhren wir die Höga Kusten (Hohe Küste/Weltkulturerbe) entlang, hier konnten wir dann endlich das Meer sehen und das Wetter hatte sich auch wieder gebessert. Bei schönem Wetter erreichten wir die Högakustenbron, die den Ångermanälven überspannt. Die Brücke wurde am 1. Dezember 1997 eingeweiht und ist eine der längsten Hängebrücken der Welt. Wir hielten auf dem Parkplatz an und gingen ein Stück zu Fuß bis zur Brücke. Das war wirklich ein grandioses Bauwerk. Anschließend fuhren wir hoch zum Aussichtspunkt, von wo aus man die Brücke gebührend bewundern konnte, was wir bei einer Tasse Kaffee dann auch taten. Dann fuhren wir endlich auch selbst über die Brücke. Am Abend erreichten wir Sundsval, wo wir auf dem City-Parkplatz, der für Wohnmobile ausgewiesen ist, übernachteten.
Tageskilometer: 551

 
Freitag, 3. Juli
Von Sundsval aus fuhren wir wieder auf der E4 in Richtung Süden. Im Garten eines netten Gasthauses hielten wir unsere Mittagsrast. Anschließend ging es weiter nach Gävle, wo wir ein wenig durch die Stadt bummelten und uns das kleine alte Viertel ansahen. Wir fuhren dann noch ein kleines Stück auf der E4 und erreichten kurz hinter Gävle die 80/68, der wir bis Sandviken folgten. Kurz hinter Hofors bogen wir ab auf eine kleine Seitenstraße. Bei Torsåker fanden wir einen kleinen Wanderparkplatz in herrlicher Landschaft, der ideal zum Übernachten war.
Tageskilometer: 276
 














Samstag, 4. Juli
Wir verließen diesen hübschen Übernachtungsplatz sehr ungern weil es uns hier so gut gefallen hatte. Doch dann fuhren wir weiter auf Nebenstraßen Richtung Avesta. In Husby sahen wir uns die hübsche Dorfkirche an. Kurz vor Avesta erreichten wir die 70, der wir bis zur Silbergrube in Sala folgten. Der Parkplatz der Silbergrube wurde unser Übernachtungsplatz.
Tageskilometer: 152


Sonntag, 5. Juli
Auf der 67 fuhren wir zum Schloss Tidö. Dort besuchten wir das Spielzeugmuseum und am Nachmittag nahmen wir an einer Führung durch das Schloss teil. Die Räume verfügen über schöne Einrichtungsgegenstände. Doch das Besondere sind die mit großartigen Intarsien und Schnitzereien versehenen Türen. Anschließend fuhren wir weiter auf Nebenstraßen, bis wir bei Sorstafors die 53 erreichten. Hier ging es weiter nach Eskilstuna, wo wir auf eine Nebenstraße abbogen und nach Julita Garden gelangten. Wir spazierten durch den schönen Garten, anschließend nahmen wir an einer Führung durch das Herrenhaus teil. Wir übernachteten auf dem Parkplatz von Julita.
Tageskilometer: 135
 
Montag, 6. Juli
Wir fuhren ein Stück zurück, bis wir die 56 erreichten, der wir weiter in Richtung Katrineholm folgten. Nach unserem Abstecher nach Flodafors, wo wir die wunderschöne Kirche besichtigten, fuhren wir weiter auf einer Nebenstraße und erreichten bei Sköldinge die 55. Wir folgten der Straße bis Katrineholm und weiter nach Djulohergård. Leider konnten wir wegen des starken Regens nicht im Park spazieren gehen. Also weiter auf der 55 in Richtung Norrköping. Ein kleiner Abstecher brachte uns nach Rejmyre zu einer Glasbläserei. Es goss in Strömen. Wir hielten eine kurze Lagebesprechung und entschlossen uns dann bis Habo durchzufahren. Auf dem kürzesten Wege erreichten wir die E4 und legten dann die Strecke bis Habo ohne Unterbrechungen zurück. Als wir in Habo ankamen schien die Sonne.
Tageskilometer 333

Dienstag, 7. Juli
Unsere letzten Urlaubstage wollten wir im „Glasreich“ verbringen. Wir verabschiedeten uns von unseren Freunden und fuhren ziemlich kreuz und quer durch das Glasreich. Die erste Glashütte fanden wir in Ekenässjön. Sehr schöne Glasarbeiten waren dort zu bewundern. Die nächste Glashütte war in Lindshammar. Wir fuhren auf der 31, als wir kurz nach Lindshammar ein Hinweisschild zu einem „Brukmiljö“ sahen, dem wir folgten. Es stellte sich heraus, dass es ein Glasmuseum war. Wir fuhren auf Nebenstraßen weiter und erreichten die Glashütte Älghult. Hier werden fast nur Gebrauchsgegenstände hergestellt. Weiter ging es nach Målerås, wo wir die nächste Glashütte besuchten. Hier konnten wir wunderbare Kunstwerke aus Glasguss bewundern. Es wurden aber auch sehr schöne Schalen und Vasen hergestellt. Der 31 weiter folgend erreichten wir Gullaskruv. In der dortigen Glashütte wurden hübsche Sachen hergestellt. Wir verließen die 31 und bogen rechts ab auf eine Nebenstraße, die uns mitten durch ein Militärgebiet führte. Über Kollinge, Muggehult und Lövsjö erreichten wir Kosta, eine der bekanntesten Glashütten Schwedens. Wir fuhren nun weiter auf der 28 bis Åfors. Doch die Glashütte dort hatte schon geschlossen. Es wurde jetzt auch langsam Zeit, dass wir uns nach einem Übernachtungsplatz umsahen. In Eriksmåla bogen wir ab auf die 25 und fuhren nach Nybro, wo wir den Campingplatz Jölskogen aufsuchten.
Tageskilometer: 299

Mittwoch, 8. Juli
Der Himmel war strahlend blau und die Sonne lachte, als wir unser nächstes Ziel anfuhren: Die Glashütte von Nybro. Die Glashütte bot sehr hübsche Dinge an. Als nächstes Ziel hatten wir Boda (auch eine der ganz bekannten Glashütten, zu Kosta gehörend) ausgesucht. Die nächste Glashütte, die wir aufsuchten war in Johansfors. Auf einem idyllisch an einem kleinen See gelegenen Parkplatz hielten wir Mittagsrast. Unser letztes Ziel im Glasreich war die Glashütte in Sea. Diese Glashütte liegt an der Straße nach Ekeberga, kurz vor Kosta. In Sea sahen wir viele hübsche Sachen und wir erstanden zwei sehr schöne Vasen. Dann fuhren wir auf der 28 wieder nach Süden bis Emmaboda. Hier bogen wir ab auf die 120 in Richtung Långasjö und erreichten kurz vor dem Ort den „Auswandererweg“, dem wir nun bis zur Küste folgten. Wir verließen den Auswandererweg bei Åryd und setzten unseren Weg auf der E22, die direkt an der Küste entlangführt, fort. Kurz vor Kristianstad verließen wir die E22 und fuhren auf der 118 nach Åhus. Wir übernachteten auf dem Campingplatz Åhus.
Tageskilometer: 239

Donnerstag, 9. Juli
Wir fuhren einige Kilometer auf der 118 Richtung Ystad und bogen bei Degeberga ab auf die 19. Bei Tormelilla bogen wir ab auf die 11 und fuhren bis Simrishamn, direkt am Meer. Ab Simrishamn fuhren wir auf kleinen Straßen, die durch hübsche Fischerorte führten, immer an der Küste entlang, bis wir kurz vor Ystad die Küstenstraße Nr. 9 erreichten, der wir nun folgten. Kurz hinter Ystad fanden wir die sehr hübsche Kaffestuga Benstampens. Hier wurden die Brote ganz frisch zubereitet und Kaffe gab es so viel man haben wollte. Die junge Dame (sie sprach gut deutsch) brachte uns unsere Bestellung hinaus in den Garten. Jetzt waren es nur noch 38 km bis Trelleborg, wo die Fähre „Nils Dacke“ bereit lag. Bei Nieselregen und kalten 14° verließ die Fähre mit uns an Bord pünktlich den Hafen von Trelleborg.
Tageskilometer: 150
 

Freitag, 10. Juli
Die „Nils Dacke“ legte pünktlich um 0.30 Uhr in Travemünde an und um 0.37 Uhr standen wir schon auf dem Parkplatz des Fähranlegers. Nach einigen Stunden Schlaf traten wir die Heimreise an.

 

Weitere Bilder zu dieser Fahrt finden Sie im Fotoalbum.




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